Diese Auswahl an Schubert-Liedern kommt einem beim Hören ganz nah, sie lädt ein mitzugehen. Nur zu gerne: Georg Nigl orientiert sich mit seinem schlanken Bariton am Sprechgestus, sympathisch unaufgeregt, aber mit deutlicher Haltung und direkter Ansprache. Mitunter gestaltet er seine Einsätze so mühelos und lebhaft, dass sie wirken wie eine spontane Eingebung. Das alles bei präziser Textverständlichkeit. So gelingt tatsächlich eine Intimität, jedoch ohne aufdringlich zu werden, eher als Angebot. Dazu passt, wie Olga Pashchenko am Hammerklavier spielt, mit den eigentümlichen Farben des Instruments den Gesang umhüllt und ausdeutet. Bei Beethovens Zyklus „An die ferne Geliebte“ vermitteln sich eindrucksvoll das Fragile und das Sehnen. Die sieben Stücke von Wolfgang Rihms Zyklus „Vermischter Traum“, mit modernem Flügel begleitet, geraten bei Nigl und Pashcheno zu expressiv-dramatischen Szenen. Berückend!
Vanitas
Schubert: Im Freien D 880, Die Sommernacht D 289, Die Taubenpost D 965A, Die Forelle D 550, Der Wanderer an den Mond D 870, Das Zügenglöcklein D 871, Abenstern D 806, Fischerweise D 881, Der Winterabend D 938, Die Sterne D 939, An die Musik D 547 & Wandrers Nachtlied D 768
Beethoven: An die ferne Geliebte op. 98
Rihm: Vermischter Traum (Grypius-Stück)
Georg Nigl (Bariton), Olga Pashchenko (Hammerklavier & Klavier)
Alpha