Wen die Frage interessiert, warum es in Deutschland mit der spätromantischen Sinfonie so rapide bergab ging, der sollte sich August Klughardts fünfsätzige Fünfte (1897) anhören. Dem zutiefst epigonalen Werk des Dessauer Hofkapellmeisters gelingt es trotz gelehrter Künste und gekonnter Instrumentation nur selten, ein wirkliches Drama zu erzählen. Der Kopfsatz tritt energisch auf der Stelle, die drei Binnensätze sind denkbar trivial, allein das Finale vermag mitzureißen durch seinen wuchtigen Schwung. Es werden beachtliche Kräfte entfesselt, und das Dessauer Orchester versteht sie auch plastisch zu bündeln, aber es ist und bleibt ein akademischer Kampf gegen Windmühlen. Volkmann, Bruch, Raff und Draeseke, ja selbst Goldmark hatten noch Eigenes zu sagen; Klughardts Fünfte aber ist bloß als Erschöpfungssympton von Belang. Seine Stärke war die Kammermusik.
Gegen Windmühlen
Unter der Leitung von Antony Hermus spielt die Anhaltische Philharmonie die Sinfonie Nr. 5 & Ouvertüren von August Klughardt
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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