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CD-Rezension Gábor Boldoczki

Affekt-aufrichtig

Sein neues Album widmet der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki dem venezianischen Barockkomponisten Antonio Vivaldi

vonPeter Krause,

Natürlich geht Gábor Boldoczki mit atemberaubender Virtuosität ans Vivaldi-Werk. Sein Verzierungsvermögen, seine Stilsicherheit und seine berückend schöne Klanggebung stellt er jedoch nie als solche aus, so natürlich und affekt-aufrichtig, so ganz ohne Show-Effekte musiziert dieser Ausnahme-Künstler. Die willkommene Repertoire-Erweiterung – der Trompeter hat Concerti für Violine, Cello, Flöte und Oboe für sein Instrument transkribiert – beglaubigt er mit anschmiegsam singendem Ton, Wärme und musikalischer Intelligenz. Man staunt über sein Phrasierungsempfinden, das butterweiche Legato. Kein Ton gerät ihm spitz oder rau, alles ist nobel gerundet und lyrisch durchdrungen. Die Cappella Gabetta begleitet ihn mit den Tugenden des mittleren Weges: vital und fein abgemischt, aber ohne übertriebene Barock-Exaltiertheit. Ein Schmankerl: Gemeinsam mit seinem Kollegen Sergei Nakariakov hat Boldoczki das Konzert RV 531 auf zwei Flügelhörnern eingespielt.

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