Startseite » Rezensionen » Pures Opernglück

Rezension Saint-Saëns: Le Timbre d’argent

Pures Opernglück

Sinnlich und elegant: Die 2017 entstandene Einspielung von Saint-Saëns „Le Timbre d’argent“ unter der Leitung von François-Xavier Roth.

vonRoland H. Dippel,

Vollendet 1862, in Paris uraufgeführt 1877, finalisiert für Brüssel 1913: Ein Kritiker meinte, es gäbe keine Oper mit einem verwinkelteren Weg auf die Bühne als die erste Oper von Camille Saint-Saëns. „Die Silbermünze“ ist melodienselig, brillant und auf qualitativer Höhe von Saint-Saëns› „Samson et Dalila“. Die Konfrontation des Künstlers Conrad, der seinem Glück Menschenleben opfert, und seines diabolischen Verbündeten ähnelt Gounods „Faust“ und „Hoffmanns Erzählungen“. Ohne Abstriche ist „Le timbre d’argent“ diesen Repertoire-Säulen ebenbürtig. Die nach Aufführungen an der Opéra-comique 2017 entstandene Einspielung verströmt pures Opernglück – sinnlich und elegant wie die Tänzerin Fiammetta, eine stumme Hauptpartie in Nachfolge von Aubers „Stumme von Portici“. Sogar dem strengen Spötter Heinrich Heine hätte das Stück gefallen – erst recht mit Edgaras Montvidas als idealem Tenor-Protagonist!

Francois-Xavier Roth
Francois-Xavier Roth

Saint-Saëns: Le Timbre d’argent
Hélène Guilmette, Jodie Devos, Edgaras Montvidas, Yu Shao, Tassis Christoyannis, Les Siècles / accentus, François-Xavier Roth (Leitung)
Bru Zane

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige
  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige