Startseite » Rezensionen » Mit seltener Klarheit

CD-Rezension François-Xavier Roth – Mahler: Sinfonie Nr. 5

Mit seltener Klarheit

Es fällt besonders auf, wie brillant das Kölner Gürzenich-Orchester unter François-Xavier Roth spielt, wie mühelos und mit wie viel Klangfantasie

vonAndreas Falentin,

Der erste Satz in Mahlers Fünfter ist selten klar disponierte, im Tempo ungewohnt rasche Trauermusik. Die sonst oft melancholisch schwere, romantisch aufschießende Musik wirkt gebändigt, aber in keinem Moment schwerfällig. Dabei fällt auf, wie brillant die Musiker des Kölner Gürzenich-Orchesters mittlerweile spielen, wie mühelos, mit wie viel Klangfantasie. Auch im „stürmisch bewegten“ zweiten Satz bleibt François-Xavier Roth klar und kontrolliert, hört man durchgeistigte, aber nie langweilige Musik. Die vielen ironischen Brechungen des Scherzos wirken mit leichter Hand fein modelliert – bis zur hier völlig überraschenden Explosion am Schluss. Die dort freigesetzte Energie transformiert Roth in ein selten innig und rätselhaft lächelndes Adagietto, um schließlich in der finalen Steigerung alle Impulse und Linien schlüssig zusammenzuführen. Eine Interpretation von seltener Klarheit.

Mahler: Sinfonie Nr. 5

Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Leitung)
harmonia mundi

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige
  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige