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Rezension François-Xavier Roth – Symphonie fantastique

Gleißend mit Zwischentönen

François-Xavier Roth und Les Siècles behalten bei Berlioz› „Symphonie fantastique“ auch im wildesten Sturm den Überblick und setzen neue Maßstäbe.

vonEcki Ramón Weber,

Der Clou, ja, der Nährwert an historisch informierter Interpretation ist nicht alleine die unerwartete farbliche Schattierung, sondern dass der Hörer bekannte Werke neu erschließen kann. So auch Hector Berlioz’ berühmte „Symphonie fantastique“: François-Xavier Roth und sein Originalklang-Orchester Les Siècles spüren bislang ungehörte Molekülverbindungen auf und präsentieren die fünf Sätze als prall gefülltes Wimmelbild mit gleißend kolorierten Spritzern. Was für eine Vielfalt an Registern und farbgesättigten Stimmgruppen, was für bizarre Charaktere, was für eine Bündelung an Energie, was für ein Biss, was für kecke Zwischentöne! Und schließlich: Was für ein furioser Horrortrip am Ende! Roth behält auch im wildesten Sturm den Überblick, gestaltet genau, dosiert überzeugend, koordiniert die Rhythmen mit dramatischem Gespür. Und seine Musiker laufen zu Hochform auf. Das setzt neue Maßstäbe.

François-Xavier Roth
François-Xavier Roth © Marco Borggreve

Berlioz: Symphonie fantastique
Ouvertüre zu „Les Francs-juges“ op. 3

Les Siècles, François-Xavier Roth (Leitung)
harmonia mundi

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