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CD-Rezension Franco Fagioli

Ältlich und verspannt

Glucks Orfeo in der Uraufführungsversion – hervorragend musiziert, mäßig produziert

vonAndreas Falentin,

Laurence Equilbey disponiert souverän, ohne jede historisch informierte Tempobolzerei. So kann das Insula Orchestra mit wunderbarer Innenspannung die Stringenz der Wiener Originalversion entfalten. In den geradezu coolen Tänzen, besonders in der trocken, fast im Singer-Songwriter-Stil von der Harfe begleiteten Arie Deh, placatevi con me des Titelhelden, wirkt diese Musik ganz zwanglos heutig. Den Orfeo gibt der sehr männlich klingende Counter Franco Fagioli mit gewohnter Geläufig- und überraschender Expansionsfähigkeit. Leider mischt sich seine Stimme nicht gut mit der oberhalb des Mezzoforte etwas ältlich-verspannt klingenden Euridice von Malin Hartelius. Zudem ist, sowohl an kleinen Nebengeräuschen als auch an der etwas schwammigen Abbildung des hervorragend singenden Chors in Tutti-Passagen, zu merken, dass zwei Aufnahmetage sehr wenig sind für eine erstklassige Operngesamtaufnahme.

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