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Rezension Folia

Techno der Renaissance

Was für eine furiose Tour, welch faszinierende Entdeckungen: Von den Gitarrenstücken aus den Federn von Foscarini bis zu Sonaten und Variationen von Vivaldi.

vonEcki Ramón Weber,

Der Tanz Folia war der Techno der Renaissance und machte im Barock Karriere als höfisch domestiziertes Bassschema. Schlaglichter auf diese Erfolgsgeschichte eines Gossenkinds wirft die Zusammenstellung des spanischen Labels Glossa mit Aufnahmen aus den letzten 35 Jahren. Was für eine furiose Tour, welch faszinierende Entdeckungen: Von den Gitarrenstücken aus den Federn von Foscarini, Corbetta und Sanz bis zu Sonaten und Variationen von Corelli und Vivaldi. Manche Werke sind mehrfach auf dem Doppelalbum vertreten – angesichts der Bandbreite der Interpretationsansätze in der Alten Musik bieten sich so aufschlussreiche Vergleichsmöglichkeiten. Und so kommt die Folia mal wild, roh und ekstatisch, dann wieder verträumt, melancholisch oder feierlich daher. Bei diesem Folia-Füllhorn fehlen bloß die berühmten Variationen von Antonio Salieri. Aber die sind ja ohnehin schon vielfach eingespielt worden.

Sigiswald Kuijken mit einem Violoncello da spalla
Sigiswald Kuijken

Folia
Foscarini: Folia
Marais: Folies d’Espagne
Sanz/Coll: Folias
Corelli: Sonate op. 5 Nr. 12 „Follia“ (in drei Einspielungen)
Ortiz: Recercada quarta sobra la Folia
Bellinzani: Follia aus Sonate op. 3 Nr. 12
Vivaldi: Sonate op. 1 Nr. 12 „Follia“ (in drei Einspielungen)
Corbetta: Folia
Falonieri: Folias echa para mi Senora (in zwei Einspielungen)
Marais/Corelli: Folia-Variationen
Sanz: Folias
Geminiani: Concerto grosso Nr. 12 „Follia“
Pandolfo: Foliandalus
Anonymus: Folias

Paolo Pandolfo, Jose Miguel Moreno, Lina Tur Bonet, Ariane Maurette, Fahmi Alqhai, Private Musicke, Ensemble La Romanesca, Musica Alchemica, La Ritirata, Orphenica Lyra, Musica Fiorita, Harmonie Universelle, Ensemble Isabella d’Este, La Petite Bande, Accademia del Piacere, Pierre Pitzl, Enrico Gatti, Guido Balestracci, Sigiswald Kuijken
Glossa

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