Attilio Ariosti? Ein weiterer jener Barockkomponisten, die wunderbares Kastraten-Futter geschrieben haben. Er wirkte in Preußen, Frankreich, England, kannte natürlich Händel. Der italienische Countertenor Filippo Mineccia hat Ariosti jetzt für CD entdeckt. Mit warm getönter Stimme und suggestiver Gestaltung zieht er einen gleich in die erste dramatische Arie der CD hinein, tatkräftig unterstützt vom Ensemble Odyssee unter Andrea Friggi. Musik wie guter Rotwein mit duftigem Bouquet und charaktervollem, dunklem Körper. Mineccia bringt die Arien und Rezitative mit richtig lukullischem, süffigen Ansatz, angereichert mit natürlich wirkenden Koloraturen. Statt die seelenlose Zwitschermaschine zu geben, haucht er seinen Partien menschliches Leben ein. Und das Orchester, das scheint tatsächlich gemeinsam zu atmen, hat einen lebendigen Puls und überrascht mit vielfältigen Nuancen. Ein Gewinn fürs Repertoire.
CD-Rezension Filippo Mineccia
Menschliche Wärme
Süffige Performance: Countertenor Filippo Mineccia präsentiert Arien des Barockkomponisten Attilio Ariosti
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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