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Rezension Felix Krieger – Donizetti: Dalinda

Frenetisches Belcanto-Glück

Gaetano Donizettis Rarität „Dalinda“ erfährt mit der Berliner Operngruppe unter Felix Krieger ihre stilsichere Uraufführung.

vonRoland H. Dippel,

Die Uraufführung einer Zensurfassung von „Lucrezia Borgia“ fand 2023 im Konzerthaus Berlin statt. Und wie! Die Berliner Operngruppe lieferte nach „Iris“ erneut eine bravouröse Gesamtleistung mit – was dem Stück wie der Partitur wunderbar ansteht – einem kleinen Quentchen von vokalem Überdruck und energetischem Überschuss. Die Handlung um die Giftmischerin Dalinda mit Inzest-Appeal Richtung eigenen Sohn erfährt durch den Schauplatzwechsel in den sarazenisch-fränkischen Krisenherd Tripolis eine mehr als pittoreske Verschärfung. Befeuert von Felix Krieger agieren Paolo Bordogna nobel, Luciano Ganci leicht erhitzt und Lidia Fridman mit dunklem bis üppig-dramatischem Sopran, der ohne Konditionsgefährdung Donizettis frenetische Vokalböen prachtvoll ansteuert, attackiert, bezwingt. Präzision, Überschwang und Freude am Musizieren: ein Donizetti-Fest mit ungestümer Lust und stilistischer Kompetenz.

Felix Krieger dirigiert die Uraufführung von Gaetano Donizettis „Dalinda“ im Konzerthaus Berlin
Felix Krieger dirigiert die Uraufführung von Gaetano Donizettis „Dalinda“ im Konzerthaus Berlin

Donizetti: Dalinda

Lidia Fridman (Dalinda), Luciano Ganci (Ildemaro), Paolo Bordogna (Acmet), Yajie Zhang (Ugo d’Asti), David Oštrek (Corboga), Chor & Orchester der Berliner Operngruppe, Felix Krieger (Leitung)
Oehms

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