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Rezension Federico Colli – Domenico Scarlatti Vol. 2

Lust an Extremen

Federico Colli geht bei seinen Interpretationen von Domenico Scarlattis Klaviersonaten weiterhin entschlossen zu Werke.

vonChristian Lahneck,

Federico Colli ist einer der derzeit markantesten, interessantesten Pianisten aus Italien. Das hat er u.a. mit einer Bach-Aufnahme bewiesen und einer ersten Folge mit Scarlatti-Sonaten, die nun um eine Fortsetzung erweitert wird. Colli beweist eine gewiefte Spürnase für die Trüffel, die in diesen Sonaten lauern. Mal sind es rhythmische Finessen, mal überraschende Gegenstimmen, mal lebenslustige Triller – Colli geht bei seinen Interpretationen entschlossen zu Werke, mit Lust an Extremen. Seine Tempi sind forsch und sein Anschlag überträgt auf geschickte Weise die Wirkungsmöglichkeiten des Cembalos auf den modernen Konzertflügel. In den langsamen Sätzen verführt er zu sanften Träumereien, geprägt von zart gesungenen Melodien und melancholisch eingefärbt durch die Betonung ausgewählter Dissonanzen. Eine Aufnahme, die viele Entdeckungen ermöglicht. Offen bleibt, ob Colli noch weitere Folgen geplant hat.

Federico Colli
Federico Colli

D. Scarlatti: Sonaten Vol. 2
Klaviersonaten K. 25, 30, 35, 40, 63, 64, 87, 95, 118, 144, 279, 318, 427, 431, 466 & 531

Federico Colli (Klavier)
Chandos

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