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Rezension Fabrice Bollon – Das Wunder der Heliane

Erotisches Mysterium

Korngolds „Das Wunder der Heliane“ ist eine Mischung aus erotischer Transzendenz, Askese und Gewaltfantasie, der man sich nur schwer entziehen kann.

vonRoland H. Dippel,

Eine Spätgeburt des gigantomanischen Musikdramas und ein aussterbender Dinosaurier sogar im Umfeld der hinsichtlich monströser Besetzungen nicht zimperlichen Zeitgenossen! Außerdem ist „Das Wunder der Heliane“ ein sportiver Prüfstein für dramatische Stimmen. Deshalb überrascht es, dass Fabrice Bollon in dieser Produktion des Theaters Freiburg mit den bis an die Grenzen geforderten Solisten in der orchestralen Überfülle Feinheiten erschließen konnte. Die Sänger der vier Hauptrollen beeindrucken durch Schönheit ihres Materials und verhindern so die im lauten Klanggewirr für die Hörer lauernden Ermüdungserscheinungen. Korngolds krude Mischung aus erotischer Transzendenz, Askese und Gewaltfantasien ist trotzdem ein starkes Werk, dem man sich in einer kaum vermeidbaren diffusen Mischung aus musikalischer Faszination und innerem Widerstand nur schwer zu entziehen vermag.

Korngold: Das Wunder der Heliane

Annemarie Kremer, Katerina Hebelkova, Ian Storey, Nuttaporn Thammathi, Frank van Hove, Opernchor des Theater Freiburg, Philharmonisches Orchester Freiburg, Fabrice Bollon (Leitung)
Naxos

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