Startseite » Rezensionen » Schubert verletzlich

CD-Rezension Evgeni Koroliov

Schubert verletzlich

Evgeni Koroliov begegnet Schubert abermals klangsensibel und bleibt sich dabei stets selbst treu

vonChristoph Vratz,

Mehr als anderthalb Jahrzehnte nach seiner Einspielung von Franz Schuberts B-Dur-Sonate hat Evgeni Koroliov nun die Sonaten A-Dur D 959 und G-Dur D 894 aufgenommen. Er richtert nicht herum, er brendelt nicht, er bleibt sich treu. Sucht man nach Wahlverwandten, wird man wohl am ehesten bei Mitsuko Uchida oder András Schiff fündig. Koroliov sieht in Schubert in erster Linie den Lyriker, den Verletzlichen. Er meidet Extreme (und auch die Wiederholung im Kopfsatz von D 959), er romantisiert dezent in Form von kleinen Verzögerungen. Entrüstung wirkt bei Koroliov immer zugleich versöhnlich, die Lust am Liedhaften bringt er vor allem in Nebenthemen oder dem Andante der G-Dur-Sonate zum Klingen. Die Kontraste in den Mittelsätzen der A-Dur-Sonate werden deutlich und glaubhaft eingefangen. Eine sehr klangsensible, farbenreiche Deutung, die ein räumlicheres, freieres Klangbild verdient gehabt hätte.

Schubert: Sonaten D 894 & 959
Evgeni Koroliov (Klavier)
Tacet

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Leonard Bernstein und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Leonard Bernstein liebte und schätzte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sehr. Das Konzert vom 17. Oktober 1976 mit einem ausschließlich Beethoven gewidmeten Programm gehört zu den besten Live-Mitschnitten dieser Zeit und ist eines von drei Alben mit dem weltberühmten Dirigenten bei BR Klassik.

Beethoven Symphonie Nr. 5 c-Moll, 4. Satz „Allegro“

jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!