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CD-Rezension Erwin Schrott

Keine Klischees

Klischees sind bekanntlich dazu da, widerlegt zu werden. Da macht auch Erwin Schrott keine Ausnahme. Bei einem lateinamerikanischen Sänger – und noch dazu einem gut aussehenden – erwartet man quasi, dass seine Bühnenfiguren vor Feuer und Leidenschaft brennen. Doch der Uruguayer agiert eher mit Pathos als mit Passion, auch fehlt es ihm an Entschiedenheit, gelegentlich…

vonMichael Blümke,

Klischees sind bekanntlich dazu da, widerlegt zu werden. Da macht auch Erwin Schrott keine Ausnahme. Bei einem lateinamerikanischen Sänger – und noch dazu einem gut aussehenden – erwartet man quasi, dass seine Bühnenfiguren vor Feuer und Leidenschaft brennen. Doch der Uruguayer agiert eher mit Pathos als mit Passion, auch fehlt es ihm an Entschiedenheit, gelegentlich sogar an Autorität. Eine gewisse gestalterische Gleichförmigkeit macht sich beim Hören dieses Albums mit Arien aus französischen Opern, von Verdi, Boito und Puccini sowie zwei besonders gut gelungenen Zarzuela-Ausschnitten breit. Die gesangliche Leistung dagegen ist einwandfrei. Gewiss zählt Schrott nicht zu den brillantesten Sängern, doch spricht sein Bassbariton in der sonoren Mittellage und der (allerdings nicht extremen) Tiefe sicher an, lediglich in der Höhe muss man auch flache und matte Töne hinnehmen.

Arias
Arien von Mozart, Verdi, Massenet, Boito, Gounod, Sorozabal & Gomes
Erwin Schrott (Bassbariton)
ORF Radio-Symphonieorchester Wien
Daniele Rustioni (Leitung)
Sony Classical

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