Die Basiszutaten der französischen Schule des Quintettspiels sind seit ihrer Blütezeit um 1900 kein Geheimnis: Man nehme fünf virtuose Bläsersolisten, Basson statt Fagott, ein diskret zurückgenommenes, fettarmes Horn, die helltönende Böhm-Klarinette statt der dunkleren deutschen, füge leichte, knackige Oboenrohre hinzu und lasse alles von einem bis in die heikle Tiefe dreidimensional aufgefalteten Flötenklang durchziehen. „Les Vents Français“ verfeinern dieses Grundrezept dank individueller Klasse und Jahren gemeinsamen Spiels ins Extrem. Nonchalant und gleichzeitig äußerst präzise artikuliert tanzen Jacques Iberts oft gespielte Trois Pièces Brèves und Darius Milhauds clever historisierende Suite La Cheminée du Roi René heran, ungewohnt luftig kommt das spätromantische Quintett von Paul Taffanel daher. Internationale Kost von Rang, darunter Ligeti, Barber und Hindemith, servieren die „Vents“ nicht minder farbenfroh und mit der gleichen kommunikativen Verve. Unbedingt empfehlenswert!
CD-Rezension Emmanuel Pahud
Haute Cuisine
Nicht Koch und Kellner, sondern fünf Chefs auf Augenhöhe: „Les Vents Français“ verkosten die raffinierten Aromen der französischen Holzbläsertradition auf ihrer ersten Doppel-CD
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Seinen bisherigen Werdegang bezeichnet der Flötist Emmanuel Pahud als musikalischen Spaziergang. Ein Blick auf sein Repertoire verrät sogleich warum: die schier unglaubliche Bandbreite erstreckt sich von Barock über Klassik bis hin zu Jazz. Der 1970 in Genf geborene Künstler begann bereits mit sechs…
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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