Zwei Größen ihrer Zunft treffen erstmals aufeinander, um dem großen Meister zu huldigen: Dorothee Oberlinger und Edin Karamazov interpretieren „Dialoge“ von Johann Sebastian Bach. Welch klangliche Fülle und musikalischen Reichtum eine Flöte und eine Laute entwickeln können, mag manchen überraschen. In diesen zarten Gebilden, luftig und transparent, steckt eine wunderbare Ausdruckskraft, die den Hörer unmittelbar ergreift. Flöte wie Laute entfalten eine schier atemberaubende Virtuosität, bleiben dabei der tiefen Empfindung der Musik aber nichts schuldig. Zwar gibt es keine Originalkompositionen Bachs für diese Besetzung, aber Bearbeitungen von Werken anderer Komponisten oder für andere Instrumente waren übliche Praxis. Ihr gemäß erklingen etwa das Concerto BWV 974 nach Alessandro Marcellos Oboenkonzert, das Prélude aus der Cello-Suite BWV 1007 oder das Choral-Vorspiel „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 659. Oberlinger und Karamazov musizieren gleichsam in einen Atem – und aus einem Geist. Beglückend!
Dialoge
Werke von J. S. Bach
Dorothee Oberlinger (Blockflöte), Edin Karamazov (Laute)
deutsche harmonia mundi