Natürlich wissen wir: Der Weg ist das Ziel – und so ist es erst einmal löblich, wenn sich hier der Leipziger Universitätschor und die Thomaner auf Entdeckungsreise begeben haben. Schade nur, dass die Sänger und das Gewandhausorchester am Ende nicht bei (vergessenen) Kostbarkeiten gelandet sind, auch wenn die beiden zwischen den Zeiten wandernden Komponisten ihr (üppiges) Noten-Handwerk zweifellos beherrschen – und die Chöre die ebenso exzessiven wie pompösen Einfälle (und bisweilen eben auch Einfallslosigkeiten) Regers gekonnt meistern. Dagegen hat Timm geradezu sparsam instrumentiert, was für seinen Gang von Gregorianik bis Jazz indes ebenso wenig von Vorteil ist wie die sehr unterschiedlichen Entstehungszeiträume der einzelnen Sätze. Da helfen auch Intonationsreinheit, Swinggefühl und strahlender Klang des Chorgesangs nichts: Am Ende reicht’s einfach nicht zu einem stimmigen Ganzen im Messgewand.
CD-Rezension David Timm
Geschmackssachen
Braucht`s Regers opulenten 100. Psalm oder einen harmonisch-rhythmischen Streifzug durch die Jahrhunderte im Messgewand?
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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