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Rezension David Bates – Gluck: Orfeo ed Euridice

Emotional verdichtet

La Nuova Musica spielt unter David Bates ausgesprochen lebendig, agil und immer auf dem Sprung zu aufregenden Interaktionen mit den Sängern.

vonRoland H. Dippel,

Für La Nuova Musica wäre es nicht genug, den herausragenden Countertenor Iestyn Davies in die erste Reihe zu stellen und Originalklang-Routine zu demonstrieren. Die in der Londoner Kirche St John’s Smith Square entstandene Aufnahme der Wiener Fassung von 1762 zeigt, dass eine vokal unveränderte Wiedergabe der Noten von Glucks erster Reformoper ein Unding wäre. Rebecca Bottone variiert die zweite Strophe der Arie „Amores“ absolut logisch, Iestyn Davies fügt in die Titelrolle maßvolle Verzierungen ein. La Nuova Musica spielt unter David Bates ausgesprochen lebendig, agil und immer auf dem Sprung zu aufregenden Interaktionen mit den Sängern. Musikdrama aus dem Geist der Aufklärung und der sich ankündigenden Mozart-Zeit. Auch in den sehr zügigen Tempi wird deutlich, dass es um Extremerfahrungen von Trennungsschmerz und Trauer geht. Ein musikalisch entschlacktes und emotional verdichtetes Meisterstück.

David Bates
David Bates

Gluck: Orfeo ed Euridice (Wiener Fassung 1762)

Iestyn Davies, Sophie Bevan, Rebecca Bottone, La Nuova Musica, David Bates (Leitung)
Pentatone

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