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CD-Rezension Daniela Cammarano – Grieg: Violinsonaten

Erfreulich forsch

Schlichtheit lautet das Ziel wenn Daniela Cammarano und Alessandro Deljavan die drei Violinsonaten von Edvard Grieg interpretieren

vonChristoph Vratz,

Anbiederungen? Nein. Süßliche Zwischentöne? Kaum. Geigerin Daniela Cammarano und Alessandro Deljavan haben sich die drei Violinsonaten von Edvard Grieg vorgenommen und packen sie erfreulich forsch an, ohne Hemdsärmeleien und ohne Watte. Freunde des Feintunings werden anführen, dass sich manche Phrase eleganter aussingen ließe, und man darf ihnen zustimmen. Dafür kommt etwa der Moll-Charakter in der dritten Sonate wunderbar direkt zur Geltung, nicht als dezent-melancholischer Schleier, sondern als offener Abgrund. Grimmig grundierte tiefe Töne auf der G-Saite und ein flirrender Diskant bilden ein breites Spektrum, das Cammarano entschlossen auslotet, während sich auch Deljavan nicht lumpen lässt und kernige Akkorde beisteuert. Gesangliche Oasen liefern am ehesten die Mittelsätze, wo beide Solisten sich Zeit nehmen. Schlichtheit lautet das Ziel. Stellenweise könnte es noch schlichter sein.

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