Ungewöhnlich das Programm: Zwei musikalische Revolutionen soll sie vereinen. Rameaus Hippolyte et Aricie sorgte 1733 für eine Wende in der französischen Opernmusik; Berlioz krempelte im 19. Jahrhundert mit seiner Symphonie fantastique die Kunst der Orchesterinstrumentation um. Daniel Harding und das schwedische Rundfunkorchester deuten die Rameau-Suite spielerisch, filigran, leicht, historisierend. Aber an den Ansatz von Christie oder Minkowski kommt die Aufnahme nicht heran. Auch bei Berlioz gibt es schlüssigere Deutungen. Harding historisiert auch hier, und die Schweden folgen ihm darin souverän. Das ist ein angenehm schlanker Berlioz, nie romantisch schwülstig. Doch lebt die Aufnahme auffallend von schroffen Akzenten und abrupten Wechseln. Zu selten ergeben sich zusammenhängende Linien. Das Orchester leuchtet jedes Teilchen sehr genau aus, aber das gesamte Mosaik bleibt reliefartig.
CD-Rezension Daniel Harding
Abrupte Wechsel
Daniel Harding und das Swedish Radio Symphony Orchestra verknüpfen Berlioz mit Lully
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Zu Schulzeiten gründete Daniel Harding in Manchester ein Orchester, mit dem er siebzehnjährig Schönbergs „Pierrot Lunaire“ leitete. Einen Mitschnitt des Konzerts schickte er an Simon Rattle. Das Selbstbewusstsein wurde belohnt: Nachdem Rattle die Aufnahme gehört hatte, machte er Harding für ein Jahr…
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