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Rezension Daniel Behle – MoZart

Schwereloser Mozart

Hoffen, Bangen, Freuen: Das ist exemplarisch für dieses glänzende Mozart-Album von Tenor Daniel Behle und dem L’Orfeo Barockorchester.

vonChristian Lahneck,

Wenn Belmonte liebeserfüllt und hoffnungsfroh im türkischen Serail eintrifft, singt er fragend: „Hier soll ich dich denn sehen?“. Oft klingt diese Arie pathetisch und getragen, fast zeremoniell steif, oder aber sanft-säuselnd. Nicht so bei Daniel Behle. Der Tenor trägt eine ganz subtile Unruhe in diese Arie, die der Situation am besten entspricht. Hoffen, Bangen, Freuen. Das ist exemplarisch für diese glänzende Mozart-Album. Die sehr leisen Abschnitte in „Dalla sua pace“ aus „Don Giovanni“ klingen intim, liedhaft und geheimnisvoll. Mozarts Musik ist oft wie Hochseil-Artistik. Sie wirkt so schwerelos und leicht, basiert aber auf harter Arbeit, die nicht erkennbar sein sollte. Genauso klingt Mozart hier. Behle singt – berührend, direkt, schlicht. Das L’Orfeo Barockorchester mit Michi Gaigg begleitet nicht nur, sondern gestaltet kommentierend und unterstützend. Furios die „Don Giovanni“-Ouvertüre.

Daniel Behle
Daniel Behle © Julian Laidig

MoZart
Ouvertüre & Arien aus Don Giovanni, Arien aus Die Entführung aus dem Serail, Die Zauberflöte, Così fan tutte, La Betulia liberata, La Clemenza di Tito & Idomeneo

Daniel Behle (Tenor), L’Orfeo Barockorchester
Sony Classical

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