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CD-Rezension Christina Pluhar & L’Arpeggiata – Händel goes wild

Frei und treu

Ein Geniestreich: Die Spontaneität und Improvisationsfreude von Christina Pluhar & L’Arpeggiata reißt immer wieder mit

vonAndreas Falentin,

Wie schon in den Purcell und Monteverdi gewidmeten Projekten faszinieren die Freiheit, Spon­ta­ne­i­tät und Kreativität im Umgang mit der berühmten Musik genauso wie die geradezu innige Werktreue. Denn selten wohl waren in einem CD-Projekt Händels Melodienreichtum und seine auf multiplen Ironie- und Emotionsstufen irrlichternde Charakterisierungskunst so intensiv hörbar wie hier. Da improvisieren Francesco Turrisi und Josep Duran Funken sprühend an Klavier und Theorbe über das melancholische „Lascia ch’io pianga“. Das Timbre von Valer Sabadus wird immer wieder geradezu verführerisch schön ausgestellt, und Nuria Rial klingt frei und lebendig, geradezu erotisch. Zwischendurch bricht L’Arpeggiata einfach mal wild über Vivaldi aus, und Percussionist Sergey Saprichev scattet etwas Kapsberger. Und über allem weht – entspannt, warm, weltumarmend – das Klarinettenspiel von Gianluigi Trovesi. Ein Geniestreich!

Händel goes wild
Händel-Bearbeitungen: Venti turbine & Cara sposa aus „Rinaldo“, O sleep, why thost thou leave me & Where’er you walk aus „Semele“, Ankunft der Königin von Saba aus „Solomon“, Pena tiranna aus „Amadigi di Gaula“, Piangero la sorte mia aus „Giulio Cesare“, Verdi prati, Mi lusinga il dolce affetto & Lascio ch’io pianga aus „Alcina“, Tu del ciel ministro eletto aus „Il Trionfo del Tempo e della Verita“, Ombra mai fu aus „Serse“
Vivaldi: Concerto g-Moll RV 157
Improvisation: Canario

Valer Sabadus (Countertenor), Nuria Rial (Sopran), Gianluigi Trovesi (Klarinette), Francesco Turrisi (Klavier), Sergey Sapichev (Percussion), L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Theorbe & Leitung)
Erato

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