Startseite » Rezensionen » Statischer Luxusklang

Rezension Christian Thielemann – Bruckner: Sinfonie Nr. 5

Statischer Luxusklang

Mit den Wiener Philharmonikern zelebriert Dirigent Christian Thielemann hochpriesterlichen Bruckner mit einem Hang zur Statik.

vonFrank Armbruster,

„Ganz benebelt“, so bekennt Christian Thielemann, sei er von seinem Brucker-Initiationserlebnis gewesen, einer Aufführung der Fünften unter Karajan. Seitdem begleiten ihn die Werke des kauzigen Linzers, die er mit diversen Orchestern aufgeführt und eingespielt hat. (Vorläufiger) Höhepunkt dieser Entwicklung dürfte der aktuelle Zyklus mit den Wiener Philharmonikern sein. Die Sinfonien 2,3,4 und 8 sind bereits auf Tonträger gebannt, und auch in der monumentalen Fünften zelebriert Thielemann mit dem minutiös ausgehörten Luxusklang der Wiener einen sich episch entfaltenden sinfonischen Kosmos, der bewusst auf Transzendenz und Überwältigung zielt. Trotz vieler grandios ausgespielter Stellen aber neigt Thielemanns hohepriesterliche Brucknerexegese mitunter zur Statik – die Musik neigt dazu, in Erhabenheit zu erstarren. Das geht auch anders: Herreweghe oder Harnoncourt haben es gezeigt.

Christian Thielemann

 

Bruckner: Sinfonie Nr. 5

Wiener Philharmoniker, Christian Thielemann (Leitung)
Sony Classical

Auch interessant

Rezensionen

  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!