Startseite » Rezensionen » Offene Formgebilde

Rezension Christian Gerhaher – Mahler: Das Lied von der Erde (Klavierfassung)

Offene Formgebilde

Mit Reflexion nehmen sich Christian Gerhaher, Piotr Beczała und Gerold Huber Mahlers „Lied von der Erde“ an.

vonRoland H. Dippel,

Im Booklet räsoniert Peter Gülke über die Relation von Fülle und Substanz zwischen den gleichwertig entwickelten Klaviersätzen und Orchesterfassungen von Gustav Mahlers Liedern. Gerold Huber akzentuiert im Falle des „Lieds von der Erde“ mit den sparsamen Exotismen die geradlinige Bewegtheit des Klavierparts in dichter Synergie mit den beiden Ausnahmestimmen. Aber er macht mit seiner nur selten zu sinnlicher Sekunden-Verve aufschwingenden Lesart auch deutlich, dass sich der subtil artikulierende Christian Gerhaher, der sich zurücknehmende und deshalb minimal trockene Piotr Beczała in der zweiten Karrierehälfte angelangt sind. Mahlers sensitive Farbpalette ist eigentlich weitaus variabler als hier hörbar. Man hört deutlich die Reihung der offenen Formgebilde. Das mit Orchester meist erregend betörende Spiel von Atmosphäre, Kolorit, Reflexion und Emphase bleibt also eine Nuance zu nüchtern.

Christian Gerhaher
Christian Gerhaher

Mahler: Das Lied von der Erde (Klavierfassung)

Piotr Beczała (Tenor), Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier)
Sony Classical

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Leonard Bernstein und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Leonard Bernstein liebte und schätzte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sehr. Das Konzert vom 17. Oktober 1976 mit einem ausschließlich Beethoven gewidmeten Programm gehört zu den besten Live-Mitschnitten dieser Zeit und ist eines von drei Alben mit dem weltberühmten Dirigenten bei BR Klassik.

Beethoven Symphonie Nr. 5 c-Moll, 4. Satz „Allegro“

jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!