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Rezension Cédric Tiberghien – Liszt: Années de pèlerinage

Brillanz und Pathos

Cédric Tiberghien bewegt sich nuancenreich durch Liszts Klangwelten seines geheimnisvoll-asketischen Spätwerks.

vonMario-Felix Vogt,

Noch immer wird Franz Liszts geheimnisvoll-asketisches Spätwerk für Klavier viel zu selten gespielt, da ist es löblich, dass der Franzose Cédric Tiberghien dieses auf seiner aktuellen CD ins Zentrum stellt. Auf der Basis einer hochentwickelten Pianistik bewegt er sich nuancenreich durch die düstere Klangwelt der „Trauergondel“ und zeigt im Stück „Schlaflos! Frage und Antwort“, dass er sich trotz seiner analytischen Annäherung auch auf Pathos versteht. Betörend schön auch „En rêve“, das er mit engelsglockengleichen Trillern intoniert. Den zweiten Teil des Albums bildet das dritte Jahr von Liszts „Années de pèlerinage“. Hier beeindruckt der 43-Jährige in „Aux cyprès de la Villa d’Este“ mit einem ergreifenden Klagegesang, der sich bis zum Äußersten steigert, während er die Fontänen der beliebten „Jeux d’eau à la Villa d’Este“ mit kultivierter Brillanz zum Klingen bringt. Ein tolles Album!

Liszt: Années de pèlerinage, troisième année
Bagatelle sans Paroles
Wiegenlied
Mephisto-Walzer Nr. 4
La lugubre gondola Nr. 2
Schlaflos! Frage und Antwort
En rêve

Cédric Tiberghien (Klavier)
Hyperion

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