Silbriger Ton, leuchtend, aber nie blendend, singend, schlank – so spielt Carolin Widmann die beiden Violinkonzerte von Felix Mendelssohn und Robert Schumann. Wenn man ihr einen entromantisierenden Zugang unterstellen wollte, könnte man glauben, sie verzichte auf die innigen, poetischen Momente. Dem ist nicht so, gerade im Schumann-Konzert, dem sie sich noch eine Spur selbstverständlicher, freier, feiner nähert als bei Mendelssohn. Die leisen retardierenden Momente, der Übergang vom zweiten zum dritten Satz – das gelingt ihr glanzvoll, und wunderbar natürlich. Mit dem Chamber Orchestra of Europe bewegt sich die Geigerin auf einer gemeinsamen Linie. Sie steuern die Höhepunkte so zielsicher an, als hätten sie nie dafür proben müssen. Das ist eindrucksvoll und allürenfrei. Vor allem ist es kammermusikalisch. Die große Konzertform wird zum subtilen Miteinander.
CD-Rezension Carolin Widmann
Schlank und frei
Die große Konzertform wird zum subtilen Miteinander: Carolin Widmann mit Violinkonzerten von Mendelssohn und Schumann
-
Im Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit steht die zeitgenössische Musik, zudem feiert Carolin Widmann als Violinistin internationale Erfolge. 1976 in München geboren, studierte Widmann, Schwester des Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann, zunächst bei Igor Ozim in Köln, dazu bei Michèle Auclair in Boston…
Mehr auf dem Künstlerportal
-
„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
Klassik in Ihrer Stadt
Newsletter
Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!