Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass Cameron Carpenter die Orgelwelt revolutioniert hat. Mit seiner monumentalen, aber transportablen Digitalorgel hat er nicht nur die Jahrhunderte währende Abhängigkeit des Organisten von vorgegebenen Räumen und Instrumenten aufgebrochen: das eine Million Dollar teure Instrument ermöglicht ihm auch neuartige Klangwirkungen, die auf keiner Pfeifenorgel der Welt so realisiert werden könnten. Und das nutzt Carpenter auch bei der Musik von Johann Sebastian Bach. Manches mag einem zunächst aberwitzig vorkommen, schert sich Carpenter doch nicht groß um Traditionen. Das Spektrum an Farben und Texturen aber, mit dem er hier Bachs Musik neu beleuchtet, ist nachhaltig faszinierend. Und Carpenter ist ein Virtuose, der auch im polyphonen Fugendickicht stets den Überblick behält, wenngleich in raschen Sätzen seine Finger gelegentlich das Metrum überholen trachten. Einziger Wermutstropfen: um die Klangfülle von Carpenters Superorgel auch im Wohnzimmer zur Geltung zu bringen, braucht man eine entsprechende Abhöranlage – am besten mit Subwoofer.
CD-Rezension Cameron Carpenter
Pfeifentricks am Spieltisch
Der Orgelrevoluzzer Cameron Carpenter bürstet Bachs Musik gegen den Strich
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1981 in Pennsylvania geboren, zählt Cameron Carpenter zu den erfolgreichsten Organisten weltweit. Sein Repertoire reicht weit über die Musik von Johann Sebastian Bach hinaus. Neben der klassischen Orgelliteratur spielt Cameron Carpenter Bearbeitungen von Klavier- und Orchestermusik und komponiert eigene Werke. Schon mit…
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