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CD-Rezension Brad Mehldau – After Bach

Blick über die Stilgrenze

Brad Mehldau entwickelt aus den Original-Kompositionen von Bach eigene improvisatorische Variationen, die dessen Werke klar ins Jazz-Idiom übertragen

vonJohann Buddecke,

Wie einst sein Vorbild Oscar Peterson wagt nun auch Jazzpianist Brad Mehldau den Blick über die Stilgrenze hin zu Johann Sebastian Bach. Wird der barocke Meister von vielen Jazzern doch als Ursprung ihres Genres gesehen, liefert Mehldau hier ein eindrucksvolles Beispiel für die Verwandtschaft beider Gattungen, indem er sie paarweise gegenüberstellt. Aus den Original-Kompositionen des „Wohltemperierten Klaviers“ entwickelt er eigene improvisatorische Variationen, die Bachs Werke klar ins Jazz-Idiom übertragen, sich dennoch deutlich an der barocken Formsprache orientieren. Die künstlerisch gelungene Grenzüberschreitung überwindet dabei fließend die Hürde zwischen der formalen Strenge Bachs und der musikalischen Freiheit des Jazz. Zahlreiche klangliche Zusammenhänge zeugen von Mehldaus respektvollen Umgang mit Bachs Kompositionen und einer vielschichtig-reflektierten Herangehensweise mit viel Tiefgang.

After Bach

Brad Mehldau (Klavier)
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