Von „himmlischen Längen“ schwärmte Schumann einst hinsichtlich Schuberts C-Dur-Sinfonie. Was nicht heißt, dass es gerade in den unbekannteren Werken des Wieners nicht auch sehr irdische Längen gäbe – zumindest wenn der Interpret diesen nicht voll sprühender Intensität begegnet. Bertrand Chamayou gelingt eben diese kontrastreiche Auseinandersetzung, ohne dass der Franzose dafür Extrempositionen beziehen müsste. Vielmehr zeigt sich der 32-Jährige als ebenso sensibler wie konzentrierter, stilsicherer wie uneitler Musiker, der um den Reiz der lautmalerischen Klangfarben bei Schubert weiß. Sei es als Träumer oder als schroffer Motoriker. Und dass der Pianist bei der Auswahl der Werke einen ebenso ausgefallenen wie reizvollen Bogen von der großen Wanderer-Fantasie bis zu Liedbearbeitungen Liszts schlägt, lässt auch seinen Gedanken einer modernen Schubertiade Realität werden: Chapeau, Monsieur Chamayou!
CD-Rezension Bertrand Chamayou
Chapeau, Monsieur Chamayou!
Sensibel, konzentriert und stilsicher: Bertrand Chamayou gelingt eine kontrastreiche Auseinandersetzung mit Schubert
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Bertrand Chamayou wurde in Toulouse geboren und bereits früh von Pianist Jean-François Heisser, später Chamayous Lehrer am Pariser Conservatoire, entdeckt. Weitere Studien führen Bertrand Chamayou danach unter anderem zu Maria Curcio nach London. Mit seinen Debüts beim Gewandhausorchester Leipzig, Konzerthaus Orchester Berlin,…
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