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Rezension Benjamin Bernheim – Douce France

Subtile Lockungen

Detailfokussiert und stets auf der Suche nach dem Sinn hinter der Melodie singt Tenor Benjamin Bernheim Lieder von Berlioz und Chausson.

vonRoland H. Dippel,

Von Benjamin Bernheim klingen die Worte „L’amour“ und „Je t’aime“ nicht nur lieblich. In der Verzückung schwingt meist eine kleine Spur Nachdenklichkeit. Während der französisch-schweizerische Tenor als Hoffmann und Werther in Opernhäusern mit seiner Leidenschaft begeistert, nähert er sich den beiden Lied-Gruppen von Berlioz und Chausson mit einer sinnfälligen Abmischung von Details. Die Chanson-Beigaben bilden keine Ausnahme. Auch da geht es weniger um suggestive Melodik als um den Sinn dahinter. Carrie-Ann Matheson, welche die Klavierfassung der Orchesterlieder einrichtete, lässt sich auf diese konzentriert-schlanke Lesart ein und setzt einen anti-sinfonischen Grundgestus, aus dem das Klavier Bernheims Stimme zu lauschen scheint. Besonders schön wird es, wenn Bernheim die unteren Dynamikbereiche seiner hohen Mittellage einsetzt. Das ist fast wie die Lockung in eine andere Welt.

Benjamin Bernheim
Benjamin Bernheim

Douce France
Werke von Berlioz, Duparc, Chausson, Kosma, Trenet & Brel

Benjamin Bernheim (Tenor), Carrie-Ann Matheson (Klavier)
Deutsche Grammophon

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