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CD-Rezension Bejun Mehta – Cantata

Tiefe und Konzentration

Offener und freier als die von Bejun Mehta klingt wohl keine andere Countertenorstimme, dazu kann ihr der Amerikaner die vielfältigsten Schattierungen entlocken

vonFrank Armbruster,

Offener und freier als die von Bejun Mehta klingt derzeit wohl keine andere Countertenorstimme. Vielleicht besitzt sie nicht das samtene Timbre seines Kollegen Philippe Jaroussky, doch dafür kann ihr kann der 49-jährige Amerikaner, dessen Vater übrigens ein Vetter des berühmten Dirigenten Zubin Mehta ist, die vielfältigsten Schattierungen entlocken. Das wird auf seiner neuen CD deutlich, die stilistisch trotz ihrer thematischen Fixierung auf die Kantate ein enorm breites Spektrum abdeckt. Das reicht von opernhaften Rezitativen und Arien Händels über Preziosen von Melchior Hoffmann und Johann Christoph Bach bis zu Bachs berühmter Kantate „Ich habe genug“ BWV 82, die Mehta mit berührender Tiefe und Konzentration singt. Doch er kann eben auch anders: Selbst dem Koloraturenwahnsinn, den Vivaldi in seiner Arie „Cor ingrato dispietato“ für geläufige Kastratengurgeln komponiert hat, ist er jederzeit gewachsen.

Cantata
Händel: Mi palpita il cor HWV 132c, Siete rose rugiadose HWV 162, I will magnify thee HWV 250b & Yet can I hear that dulcet lay aus „The Choice of Hercules“ HWV 69
Bach: Ich habe genug BWV 82
Vivaldi: Pianti, sospiri e dimandar mercede RV 676
J. C Bach: Ach, dass ich Wassers g’nug hätte
G. M Hoffmann: Schlage doch, gewünschte Stunde

Bejun Mehta (Countertenor), Akademie für Alte Musik Berlin
Pentatone

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