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CD-Rezension Augustin Hadelich

Sibelius liegt vorn

Überzeugend: Augustin Hadelich präsentiert zwei Violinkonzerte. Gegen das Schlachtross von Sibelius kommt Adès aber nicht an

vonEcki Ramón Weber,

Jean Sibelius` Violinkonzert ist ein dankbares Virtuosenwerk. Darin liegt jedoch die Gefahr: Es kann zur Effekthascherei verkommen. Der Geiger Augustin Hadelich ist klug genug, dieser Verlockung zu entgehen. Das liegt nicht nur an seinem frischen, erstaunlich wandelbaren Ton, auch nicht bloß an Hadelichs dramatischem Impetus. Sein Geheimnis: Er dosiert sämtliche Ausdrucksnuancen richtig und lässt die Dramatik unter der vielbeschworenen nordischen Melancholie perfekt kontrolliert, aber nicht minder inbrünstig hervorbrechen. Auf diese Weise lotet er die Tiefen aus. Hannu Lintu beleuchtet mit dem Liverpool Philharmonic den Solopart sensibel für fein abgestimmte Farbwerte und mit Gefühl für bezwingende Atmosphäre. Gegen diese Konkurrenz kann das unbenommen gleichermaßen brillant interpretierte, aber im Vergleich leichtgewichtigere Violinkonzert von Thomas Adès nur blass erscheinen.

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