Ein frühes Quartett aus op. 12, eines aus op. 44 und das sechste und letzte Quartett op. 80 – mit diesem Querschnitt durch das Kammermusik-Schaffen von Felix Mendelssohn erschließt sich das Artemis Quartett neues Terrain. Das klingt herrlich schlank, ja entschlackt und ungemein vital in den teils rauschenden Ecksätzen, die mit vollem Risiko genommen werden. Hier weht kein romantisch-warmer Fön, hier herrscht ein frisches Pusten, das jedes Staubkorn von den Noten entfernt. In den langsamen Sätzen findet das Ensemble dank eines vibratoreduzierten Spiels zu einer idealen Mischung aus Transparenz, Intimität und lyrischem Ausdrucksspiel. Das klingt mal karg, mal entrückt, mal tröstlich, mal sehnsüchtig. Präzises Zusammenspiel und wechselseitige Führungsarbeit gelingen exzellent, und zugleich mit mehr Seele als etwa bei der ebenfalls technisch lupenreinen Einspielung mit dem Emerson String Quartet.
CD-Rezension Artemis Quartett
Vom Staub befreit
Präzises Zusammenspiel und wechselseitige Führungsarbeit: Das Artemis Quartett erschließt sich einen vitalen Mendelssohn
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Noch während ihres Studiums an der Musikhochschule Lübeck gründeten Wilken Ranck (Violine), Isabel Trautwein (Violine), Volker Jacobsen (Viola) und Eckart Runge (Violoncello) 1989 das Artemis Quartett. Zu ihren Mentoren gehörten unter anderem Mitglieder des Alban Berg Quartetts und des Emerson String Quartet.…
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