Sie war Studentin von Max Reger in Leipzig und blieb mit ihm bis zu dessen Tode freundschaftlich verbunden. Doch ihr kompositorisches Werk harrt einer genaueren Auswertung. Dazu tragen jetzt Kilian Herold und das Armida Quartett bei, die das Klarinettenquintett von Johanna Senfter mit dem Schwesterwerk ihres Lehrers Reger gekoppelt haben. Neben der Programmierung überzeugt das neue Album vor allem künstlerisch. Der Tonsprache des späten Reger-Quintetts begegnet das Ensemble wandlungsfähig, vor allem im Variationensatz am Schluss, wo Fröhlichkeit und Melancholie einen ständigen Pas de deux vollführen. Kilian Herold findet mit seiner Klarinette die geeigneten Mittel, um das Zärtliche mit dem Robusten zu verbinden, Flächiges mit Kleinteiligem, Andeutungen mit Direktheit. Das gilt auch für Senfters Quintett von 1950, das als Komposition weniger überzeugt als seine Interpretation.
Senfter: Klarinettenquintett B-Dur op. 119, Reger: Klarinettenquintett A-Dur op. 146
Kilian Herold (Klarinette), Armida Quartett
CAvi