2015 ist dieses Album bereits als Mehrkanal-Hybrid-SACD erschienen, nun ist es als schlichte CD wiederveröffentlicht worden. Und nach wie vor bezirzt Steinbachers irisierender, wie mit dem Silberstift gezogener Geigenton ebenso wie ihre von tiefer Empfindung und Sensibilität geprägte Musizierhaltung. Man kann das Tschaikowsky-Konzert sicherlich zupackender, in manchen Passagen auch mit mehr Betonung der virtuosen Aspekte spielen – feiner, transparenter und, speziell in der Canzonetta, anrührender aber kaum. Noch überzeugender als Tschaikowsky gelingt Steinbacher freilich das Mendelssohn-Konzert, dessen poetischen Grundton sie mit traumwandlerischer Sicherheit trifft. Flink und rhythmisch federnd gelingen die Ecksätze, die Musik atmet, das Andante ein pures Idyll. Einziger Kritikpunkt bleibt die Aufnahmetechnik, die die Solistin in der Stereoversion allzu sehr nach hinten ins Orchester gerückt hat.
Tschaikowsky: Violinkonzert op. 35, Mendelssohn: Violinkonzert op. 64
Arabella Steinbacher (Violine), Orchestre de la Suisse Romande, Charles Dutoit (Leitung)
Pentatone