Das Anhaltische Theater Dessau hat in den letzten Jahren immer wieder durch ambitioniertes Repertoire auf sich aufmerksam gemacht. Vor vier Jahren nahm man dort La Muette de Portici in den Spielplan. Die Oper ist ein Kuriosum: Nicht nur wegen der Titelheldin, der „muette“, der Stummen, die naturgemäß keinen einzigen Laut singt, oder weil das Werk bei der Brüssler Erstaufführung 1830 eine Revolution auf der Straße befeuerte. Das Kuriose ist, dass dieses Werk immer wieder im Gespräch ist, aber hierzulande selten gespielt wird. Umso verdienstvoller erweist sich diese Neueinspielung aus Dessau. Sämtliche Kräfte lassen Beachtliches hören bei diesem Stück, das in der Tradition der französischen Grand opéra steht und damit Höchstleistungen verlangt. Die farbenreiche, schlagkräftige Anhaltische Philharmonie unter Antony Hermus, kompakte Chöre und charaktervolle Solisten, die die vielfältigen dramatischen Zwischentöne der Arien und Ensembles erblühen lassen, sorgen für Operndramatik.
CD-Rezension Antony Hermus
Revolutionsoper
La Muette de Portici, selten auf der Bühne zu erleben, gibt es jetzt als Opernerlebnis zum Nachhören aus Dessau – eine beachtliche Leistung
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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