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CD-Rezension Aida

Fulminante Verdi-Verfeinerung

Antonio Pappano spielt mit einer Traumbesetzung um Anja Harteros und Jonas Kaufmann die Aida als Referenzaufnahme des 21. Jahrhunderts ein

vonPeter Krause,

Die Präpotenz des Triumphmarsches und die packende Passion der Duette kommen in einer Aida von selbst, die pianissimoverliebte Poesie gilt es hart zu erarbeiten. Antonio Pappano erweist sich in seiner fulminanten Studioaufnahme als ein Verdi-Verfeinerer der allerersten Güte. Der überragend instinktsichere Maestro erspürt jede Pore und jede Faser der Partitur, die er mit seinen fein modellierenden Händen zu einem lebendigen Kosmos der hinreißenden Farbwerte und nuancenreichen Stimmungen übersetzt. Sein Orchester folgt ihm hingebungsvoll, sein Chor gehört ohnehin zu den weltbesten. Aufnahmetechnisch höchst plastisch und mit authentischen Raumwirkungen eingefangen, ist hier eine neue Referenzaufnahme entstanden. An der Spitze einer Traumbesetzung rangiert Anja Harteros als Aida mit einer berückend lyrischen Rollenanlage, flutenden Königinnentönen und viel innerem Feuer. Jonas Kaufmann ist ihr durchaus auch verletzlicher Testosteron-Radamès. Winziger Wehrmutstropfen: Ekaterina Semenchuks Amneris hat zwar imposante Mezzo-Wucht, mit den italienischen Konsonanten steht die Russin auf Kriegsfuß.

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