Der Bruckner-Zyklus aus Leipzig mit dem Gewandhausorchester und Neu-Chef Andris Nelsons schreitet zügig voran und macht an dritter Stelle Halt bei der siebten Sinfonie, die – passend zur Entstehung und den Bezügen des langsamen Satzes – gepaart wird mit Richard Wagners Tod & Trauermarsch-Musik aus dem „Ring“. Keine Frage: Nelsons hat das Orchester auf sich eingeschworen, die Leipziger spielen mit Hingabe und großer Präzision, klanglich ist der Apparat bestens abgestimmt. Doch stärker als etwa bei der dritten Sinfonie möchte Nelsons hier seine Handschrift erkennbar machen, vielleicht auch um sich damit auch vom Leipziger Bruckner-Zyklus unter Herbert Blomstedt abzuheben. Dabei kommt es zu einigen Dehnungen und Pausen, die Effekte abbilden, aber, vor allem im Finale, die Organik des Werkes ins Wanken bringen. Nelsons betreibt das gekonnt und konsequent, aber dennoch bleiben Fragen.
Bruckner: Sinfonie Nr. 7
Wagner: Siegfrieds Tod & Trauermarsch
Gewandhausorchester Leipzig, Andris Nelsons (Leitung)
Deutsche Grammophon