1908 bis 1911 entstanden diese achtzig meist sehr kurzen, im Gegensatz etwa zu „Mikrokosmos“ so gut wie nie eingespielten Liedbearbeitungen für Solo-Klavier, deren Vorlagen Bartók zum großen Teil auf seinen Reisen durch Ungarn, Rumänien und die Slowakei entdeckt hatte. Andreas Bach spielt die Miniaturen mit sehr leichtem Anschlag und zurückhaltender, locker austarierter Dynamik. So führt er immer wieder vor, wie aus einem kleinen, ins Ohr gehenden melodischen Einfall ein Lied entsteht. Obwohl die oft mit slawischer Musik assoziierte Melancholie wie ein feiner Schleier über den meisten dieser Stücke liegt, lässt die eine oder andere Miniatur auch an deutsche Volkslieder oder gar Gospel Songs hören. Musik ist universell, scheint der Komponist zu sagen, und verzichtet in dieser Sammlung auf scharfe Kanten und harmonische Überdehnungen. Hier ist alles volksliedhaftes Idyll, eben: für Kinder.
Bartók: Complete Works for Piano Solo Vol. 4
Für Kinder Sz. 42
Andreas Bach (Klavier)
Hänssler Classic