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Rezension Ana-Marija Markovina – Mendelssohn: Sämtliche Klavierwerke

Klingende Biografie

Pianistin Ana-Marija Markovina hat verdienstvoll jede Note von Mendelssohns Klavier-Œuvre eingespielt, allerdings mangelt es hier und da an der Poesie.

vonFrank Armbruster,

Das Klavierwerk von Carl Philipp Emanuel Bach hat sie schon eingespielt, nun hat sich Ana-Marija Markovina das komplette Soloklavierwerk von Mendelssohn vorgenommen. Und komplett bedeutet hier: tatsächlich alles, was Mendelssohn verfasst hat, jedes Fragment, jede Skizze ist auf den insgesamt 12 CDs zu finden. Manches Kleinod ist gerade mal achtzehn Sekunden lang, darunter sind auch Sätze, die Mendelssohn wieder verworfen hat. Dramaturgisch ist die Einspielung weitgehend chronologisch angelegt und bildet praktisch eine klingende Biografie des Wunderkindes. Nun mag es auch an der schieren Fülle des Materials liegen, dass dabei nicht alles mit derselben Sorgfalt geübt und pianistisch bewältigt erscheint: Gerade in den „Liedern ohne Worte“ könnte man sich manches poetischer und feiner ausgearbeitet vorstellen, dazu ist der Bösendorfer klangtechnisch nicht perfekt aufgenommen. Gleichwohl ein verdienstvolles Projekt.

Ana-Marija Markovina
Ana-Marija Markovina

Mendelssohn: Sämtliche Klavierwerke

Ana-Marija Markovina (Klavier)
Hänssler Classic

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