Im Booklet sieht man ein Foto, da hocken Alondra de la Parra und Alexej Gorlatch im Schneidersitz auf dem Boden mit einer Partitur von Strawinsky und diskutieren. Dass dieser lockere Umgang nicht bloß behauptete Pose bleibt, beweist das Resultat mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Hier ist eine neue Generation am Werk: Die in New York lebende Dirigentin und der junge Pianist bringen Strawinskys Konzert für Klavier und Blasinstrumente knisternd antiromantisch, knackig, mit Schlagkraft, auf den Punkt, mit scharf geführten Linien und blitzenden Kontrastwirkungen. Auch die Quadratur des Kreises bei Strawinskys Neoklassizismus wird geschafft, nämlich kondensierte Emotionen und Humor in der lapidaren Geste. Das Capriccio kommt schön leicht und elegant daher, mit bewusst hinter Milchglas gehaltenen romantischen Referenzen. Die Orchestermusiker folgen diesen Impulsen hellwach. Beglückend!
CD-Rezension Alondra de la Parra
Quadratur des Kreises
Alondra de la Parra und Alexej Gorlatch inspirieren sich bei Strawinsky gegenseitig – und reißen das RSB gleich mit
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Alondra de la Parra wurde 1980 in New York geboren und zog im Alter von zwei Jahren mit ihren Eltern nach Mexiko. Deren Begeisterung für klassische Orchestermusik übertrug sich auf die Tochter, als Siebenjährige begann de la Parra mit dem Klavierspiel. Mit…
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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