Frage und Antwort durchziehen die Werke Beethovens ebenso wie zahlreiche Signal-Motive. Das gilt auch für die fünf Klavierkonzerte, die Alexander Lonquich jetzt mit dem Münchener Kammerorchester aufgenommen hat. Um die Evolution Beethovens nachzuzeichnen, halten sie sich an Chronologie der Entstehungsgeschichte der Werke, also mit dem zweiten Konzert zu Beginn. Lonquich zeichnet subtil Beethovens Einflüsse nach, der Mozartsche Prägungen ebenso wenig verleugnen kann wie die Suche nach einem eigenen Personalstil. Das zeigt der Übergang von den beiden frühen zum dritten Konzert, wo Lonquichs „Brio“ an Energie, an Kraft nochmals zulegt. Das Münchner Orchester folgt diesem Weg mit vielen kammermusikalischen Details und glänzenden Solo-Ideen, die sich aus dem Verbund herausschälen. Überlegt wirkt die innere Organik der einzelnen Werke, etwa vom lyrischen Beginn im vierten Konzert bis zum kecken Finale.
Beethoven: Sämtliche Klavierkonzerte
Alexander Lonquich (Klavier & Leitung), Münchener Kammerorchester
ECM