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Rezension Alisa Weilerstein – J. S. Bach: Cellosuiten

Subjektiv

Alisa Weilerstein gelingt es, das Spektrum möglicher Deutungen innerhalb der sechs Suiten von Johann Sebastian Bach offenzulegen.

vonFrank Armbruster,

Was für Pianisten Beethovens 32 Sonaten, das sind für Cellisten Bachs sechs Suiten für Violoncello: ein Kosmos, mit dem man sich ein Musikerleben auseinandersetzen kann – und doch nie an ein Ende kommen wird, gibt es doch zu jeder Interpretation immer auch Alternativen. Für ihre Gesamtaufnahme musste sich Alisa Weilerstein freilich auf eine Version festlegen, und es darf als eine Qualität dieser Maßstab setzenden Einspielung gelten, dass es der Amerikanerin gelingt, das Spektrum möglicher Deutungen innerhalb der sechs Suiten offenzulegen. Dabei spielt Weilerstein quasi im nicht abgesicherten Modus: formal zwar immer im Rahmen barocker Aufführungspraxis, in der Ausgestaltung allerdings auf radikale Weise subjektiv. Jede der Suiten birgt so mannigfache Überraschungen, von der schlichten Faktur der ersten bis zur grenzsprengenden sechsten Suite. Ein Hörabenteuer der erlesensten Art.

Alisa Weilerstein

Bach
J. S. Bach: Cellosuiten BWV 1007-1012

Alisa Weilerstein (Violoncello)
Pentatone

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