Es gibt sie zum Glück immer wieder, die Ausnahmetalente, die Hoffnung machen, dass gute Musik immer weiter lebt. Wenn jemand mit acht Jahren beginnt, Cello zu spielen, und zwei Jahre später schon Jungstudent ist, liegt es nahe, dass er mit siebzehn bereits die Liste seiner Preise eröffnet. Heute ist der Berliner Cellist Philipp Schupelius gerade mal 21 Jahre alt und nach vielen Ehrungen spätestens seit dem Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs im vergangenen Jahr ein hoch gehandeltes Talent mit großen Plänen.
Seine eigene Internetseite – Standard schon vor Beginn einer großen Karriere – zeigt ihn von hinten mit Cellokasten auf dem Rücken auf den Straßen von New York, und tatsächlich gab er auch schon in der Carnegie Hall ein Rezital. In der Heimat reiht der Student des großen Wolfgang Emanuel Schmidt einen Preis nach dem anderen auf und darf selbstredend auch schon auf seine Debüt-CD zu Ehren des 50. Todestages von Pablo Casals verweisen.
Dabei zeigt sich Philipp Schupelius weder als virtuos auftrumpfender Blender noch versteckt er sich hinter zu viel Bescheidenheit. Sein begnadet reifes Spiel ist durchaus nach innen gewandt, reflektiert und frei von Allüren – ein wichtiger Garant, um nicht vom schnellen eigenen Erfolg aufgefressen und von einer allzu gierigen Konzertmarktmaschinerie verheizt zu werden. Von diesem zu Recht hochdekorierten und vielfach unterstützten Musiker wird hoffentlich noch viel zu hören sein – nicht nur, aber auch in Potsdam.