Das Talent zum Singen wurde dem 1973 in Lima (Peru) geborenen Juan Diego Flórez bereits in die Wiege gelegt, war doch sein Vater ein bemerkenswerter Könner als Sänger von Criollo-Waltzern der Komponistin Chabuca Granda. Soviel Talent kann nicht lange unbemerkt bleiben. Und so ist es kein Wunder, dass Flórez im Anschluss an sein Gesangsstudium in Lima und am Curtis Institute in Philadelphia durch sein Debüt in „Matilde di Shabran“ beim Rossini-Opernfestival in Pesaro 1996 schlagartig Berühmtheit erlangte.
Bis er im Sommer dieses Jahres an die Wiener Staatsoper als „Rigoletto“-Herzog zurückkehrte, markierten vielfältige Stationen seinen beeindruckenden Karriereweg: Erfolge an der Mailänder Scala, am Londoner Royal Opera House sowie an der New Yorker MET krönten seine Erfolgsspur. Nachdem er aufgrund seiner exzeptionellen Koloratur-Leistungen in Werken von Bellini, Donizetti und Rossini als herausragender Belcanto-Tenor weltweit gefeiert wurde, wagte er den Wechsel ins französische Fach, indem er 2016 mit Massenets „Werther“ in Paris debütierte.
Ausgezeichnet für seine Mozart-Interpretationen: Juan Diego Flórez
Doch nicht nur auf der Bühne, auch bei seinen CD-Aufnahmen beweist der Kammersänger seine Vielseitigkeit. Während er im September bei seinem exklusiven Vertragslabel Sony mit der aktuellen CD „Bésame Mucho“ zum lateinamerikanischen Musik-Erbe seines Vaters Rubén Flórez zurückkehrte, begeisterte der Startenor die Fachwelt bereits im letzten Jahr durch seine Mozart-CD, für die Juan Diego Flórez nun als Sänger des Jahres mit dem OPUS KLASSIK ausgezeichnet wird.
Mit brillanter, geschmeidiger Stimme interpretiert er Mozartarien wie „Un’aura amorosa“ (Così fan tutte) oder „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ (Die Zauberflöte) und fängt die Magie Mozarts für den Hörer kongenial ein. Der Schritt von den Belcanto-Arien zum Wiener Klassiker wurde von Flórez ebenfalls bewusst gewählt, und so sagt er über den Komponisten: „Seine Musik hat nicht so viel Feuerwerk, nicht so viele hohe Noten, nicht so viele Koloraturen, seine Musik betört eher durch die schlichten Linien – deswegen kommt es sehr auf die Phrasierung an.“
Mit Klasse und Leidenschaft
Flórez hat die Herausforderung Mozart nicht nur gesucht und angenommen, sondern mit Bravour bestanden. So gerät der Sänger hier geradezu ins Schwärmen: „Seine Musik ist zeitlos, sie steckt voller Schönheit und Kraft, selbst für uns Menschen heute. Es ist die Unmittelbarkeit seiner Musik, die uns anspricht, dass wir eine ganz direkte Verbindung dazu haben.“ Bei so viel Leidenschaft, Können und herausragender Klasse darf man gespannt sein auf die weiteren Projekte von Juan Diego Flórez.
Sehen Sie hier den Trailer zu Juan Diego Flórez› Mozart-Album: