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Porträt Ensemble Polyharmonique

Auf den Zusammenhalt kommt es an

Die Entdeckungsreisen des in Berlin ansässigen Ensemble Polyharmonique führen direkt ins Herz der Alten Musik.

vonSören Ingwersen,

Zwei Sängerinnen und vier Sänger aus unterschiedlichen Ländern Europas bilden die Basisbesetzung des in Berlin gegründeten Ensemble Polyharmonique, das sich unter der Leitung des Countertenors Alexander Schneider im Bereich der historischen Aufführungspraxis intensiv mit Vokalmusik der Renaissance- und Barockzeit auseinandersetzt und dabei manch vergessene Perlen wieder in den artenreichen Korallenriffen der Alte-Musik-Szene aufleuchten lässt. Einladungen zu Festivals in ganz Europa zeugen von der Exzellenz dieses Solistenkollektivs, das den mehrstimmigen Gesang des 17. und 18. Jahrhunderts in glasklare Linien auffächert und gerade so die Schönheit des vielgestaltigen harmonischen Zusammenspiels unterstreicht.

Basis für jede Interpretation ist der Text, den das Ensemble feinfühlig ausdeutet und in einem natürlichen Sprachfluss darbietet – sei es im A-cappella-Gesang oder begleitet durch den Basso continuo. Eine wahre Fundgrube seltener Schätze eröffnet auch die Diskografie des Ensembles. Während die Aufnahme der „Geistlichen Chor-Music 1648“ von Heinrich Schütz mit einem Diapason d’Or ausgezeichnet wurde, legte das Ensemble die „Chor-Music auff Madrigalmanier“ von Andreas Hammerschmidt (1611–1675) in einer Weltersteinspielung vor. Zu den unbekannteren Komponistennamen im Repertoire wie Tobias Michael, Alessandro Grandi oder Johann Georg Künstel gesellen sich auch solche der Familie Bach. Dieser widmete das Ensemble Polyharmonique sein aktuelles Album, für das es gemeinsam mit den Barockmusikern von Teatro del Mondo und seinem Leiter Andreas Küppers reizvolle Ausgrabungen im „Alt-Bachischen Archiv“ vorgenommen hat.

Beglückt mit höchst ausgewogenem Klangbild

Der enge Zusammenhalt der Musikfamilie Bach, der sich über rund 150 Jahre in erkennbaren musikalischen Traditions- und Entwicklungslinien niederschlägt, darf dabei als Sinnbild für das Ensemble selbst stehen, das die Musikwelt seit mehr als einer Dekade mit einem höchst ausgewogenen Klangbild beglückt, in dem bis zu dreizehn Stimmen miteinander verwoben sind. Der kontinuierliche Fleiß, mit dem die Sängerinnen und Sänger sich immer wieder neuen interpretatorischen Aufgaben stellen, garantiert auch in Zukunft Entdeckungsreisen, die direkt ins Herz der Musik führen.

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