Startseite » Porträts » Junge, Junge!

ECHO Klassik 2017: Marianne Crebassa

Junge, Junge!

Die französische Mezzosopranistin Marianne Crebassa begeistert mit ihrer facettenreichen und flexiblen Stimme die Opernwelt

vonChristina Bauer,

Für ihre Debüt-Album hat sich Marianne Crebassa mal so richtig die musikalischen Hosen angezogen. 14 jungen Männerfiguren leiht die Mezzosopranistin auf „Oh, Boy!“ ihre Stimme. Das Anfang dieses Jahres veröffentlichte Album bescherte ihr bereits eine Auszeichnung bei den französischen Victoires de la Musique. Im Herbst folgt nun ein ECHO Klassik. Der Weg der Französin begann in ihrer Heimatstadt Montpellier, wo sie Gesang, Klavier und Musikwissenschaft studierte. Seit ihrem Debütkonzert gastiert sie dort bis heute regelmäßig an der Oper und beim Festival de Radio France. Zugleich reiste sie weiter, zu den Bühnen der Opéra National de Paris, der Wiener Staatsoper und des Teatro alla Scala in Mailand. In Übersee mischte sie beim Mostly Mozart Festival in New York genauso mit wie an der Oper in Chicago.

Die Rollen der Marianne Crebassa

Nicht zuletzt aber wurde sie ab 2012 zum Dauergast am Mozarteum und bei den Festspielen in Salzburg. Dort erwies sich bald Dirigent Marc Minkowski als wichtiger Mentor. Mit seinem Mozarteumorchester spielte er nun auch ihr Debüt-Album mit ein. Auf dem versammeln sich Hosenrollen, die Crebassa in den letzten Jahren schon verschiedentlich gesungen hat. Cecilio („Lucio Silla“) und Cherubino („Le nozze di Figaro“) tauchen gleich mit jeweils zwei Arien auf. Sesto („La clemenza di Tito“) und Ramiro („La finta giardiniera“) sind ebenfalls dabei.

Marianne Crebassa
Marianne Crebassa © Simon Fowler

Damit stellt Mozart ein Drittel des Repertoires. Zu seinen Figuren gesellen sich noch viele andere junge Helden der Opernwelt, darunter Jacques Offenbachs Fantasio („Fantasio“), Emmanuel Chabriers Lazuli („L’Étoile“) und Ambroise Thomas’ Eros („Psyché“). Selbst Mozart ist dabei, als zentrale Figur der gleichnamigen Oper, die Reynaldo Hahn im frühen 20. Jahrhundert komponierte.

Stimmliche Eleganz

Wacker schlägt sich Marianne Crebassa mit all den Sehnsüchten, Leidenschaften und Wirrnissen der von ihr verkörperten Protagonisten herum. Neben düsterer Dramatik kommt dabei auch das Leichte, Verspielte und Heitere nicht zu kurz. Mit stimmlicher Eleganz, kapriziöser Energie und einem Augenzwinkern vermag es die Französin, dem Zuhörer die Gefühlswelt ihrer „Jungs“ für einen Moment näher zu bringen.

Festgelegt ist sie darauf freilich nicht. Sie stand nicht umsonst schon mit Werken von Bellini, Pizzetti, Verdi, Lehár, Händel, Ravel und Herrmann auf der Bühne. In Marc-André Dalbavies „Charlotte Salomon“ und Fromental Halévys „La Magicienne“ sang sie die Titelrollen. 2018 folgen Auftritte im Civic Opera House in Chicago als Dorabella („Così fan tutte“) und in der Staatsoper unter den Linden in Berlin als Mélisande („Pelléas et Mélisande“).

Marianne Crebassa als Cherubino:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Preisträger-Album

Termine

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

„Glass Two“ – Minimalismus trifft Klangvielfalt

Pascal Schumacher & Danae Dörken interpretieren Philip Glass dank  Vibraphon & Klavier aufregend neu.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!