Wo Dmitry Masleev auftritt: Seine Interpretationen von Mozart, Beethoven, Liszt, Rachmaninow und Scarlatti begeistern Publikum und Kritiker. Man bescheinigt ihm „viel natürliche“ und eine „geradezu ans Metaphysische reichende Musikalität“. Diese hat sich bei dem heute 34-jährigen Pianisten schon im Kindesalter gezeigt. Mit sieben Jahren erhält er den ersten Musikunterricht in seiner russischen Heimatstadt Ulan-Ude, studiert später bei Mikhail Petukhov am Moskauer Konservatorium sowie an der Internationalen Musikakademie am Comer See und gewinnt mit 23 Jahren den internationalen Chopin-Wettbewerb in Rom. Wer Masleev danach noch nicht auf dem Schirm hatte, kennt seinen Namen spätestens seit seinem großen Triumph 2015 beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau. Nicht nur hat er dort die Goldmedaille im Fach Klavier gewonnen, er ist von der Jury auch mit einem gesonderten Preis für seine Interpretation von Mozarts Klavierkonzert d-Moll KV 466 ausgezeichnet worden. Es ist eine bittersüße Erinnerung, die Masleev an den Wettbewerb haben muss. Seine Mutter, die ihn zur Teilnahme ermutigt hat, erliegt zwischen dem Halbfinale und dem Finale ihrem Krebsleiden. Nur Masleevs Vater und die Gewissheit, dass seine Mutter gewollt hätte, dass er weitermacht, konnten ihn überzeugen, im Finale anzutreten.
Dmitry Masleev ist auch für den einen oder anderen Spaß zu haben
Seitdem bekommt Dmitry Masleev Einladungen und Engagements aus der ganzen Welt und arbeitet eng mit Komponisten wie dem 2020 verstorbenen Nikolai Kapustin zusammen. Er überzeugt dabei nicht nur mit seinem unvergleichlichen Talent, sondern punktet auch mit seiner ruhigen und bescheidenen Art. In den sozialen Netzwerken zeigt er sich seinen knapp 14 000 Followern gerne gut gelaunt und entspannt in der Natur, bei Proben oder mit Musikerkollegen und ist auch für den einen oder anderen Spaß zu haben. Es scheint fast so, als sei er sich des Rummels, der um seine Person gemacht wird, gar nicht bewusst. Sein Fokus liegt eben ganz auf der Musik, insbesondere der von Rachmaninow, denn der, so verrät Masleev, sei sein Lieblingskomponist.