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Porträt Artemis Quartett

Jubiläum, Abschied und Aufbruch in eine neue Ära

Das Artemis Quartett feiert seine neue – und seine alte Besetzung mit Brahms und Smetana.

vonJohann Buddecke,

Ein Jubiläum, ein Abschied und ein Anfang erwarten in diesem Jahr das Artemis Quartett. Gleich drei Gründe zu feiern? Für das 1989 gegründete Ensemble steht das außer Frage, blicken die Quartettmitglieder doch auf eine international erfolgreiche Ensemblegeschichte zurück. Zum dreißigjährigen Bühnen­jubiläum steht die Formation jedoch vor einem entscheidenden Wandel, verlassen mit ­Eckart Runge am Violoncello und Anthea Kreston an der Violine gleich zwei Mitglieder das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Quartett. Zudem geht mit Cellist Eckart Runge auch das letzte noch aus der Gründungsformation verbleibende Mitglied. Von Auflösung jedoch keine Spur. Die Zeichen Stehen auf Neuanfang.

Zeitgleich mit der Nachricht des Ausscheidens präsentierten die beiden verbliebenen Mitglieder Gregor Sigl und Vineta Sareika ihre zwei neuen Kollegen. Am Cello wird in Zukunft die aus den Niederlanden stammende und bereits international als Solistin und ­Kammermusikerin erfolgreiche Harriet Krijgh übernehmen, den frei gewordenen Violinposten besetzt Suyoen Kim, die seit Anfang des letzten Jahres als Erste Konzertmeisterin beim Konzerthausorchester Berlin tätig ist. Wie zur Ensemblegründung werden beide Violinen sich die Rolle der Primgeigen auch zukünftig teilen.

Artemis Quartett: Kammermusikfest zum Jubiläum

Im Jubiläumsjahr haben die alten und die neuen Mitglieder gemeinsam ein dramatur­gisches Konzept erarbeitet, das einer Stabübergabe gleicht. Gleichzeitig bindet es die Ensemble­geschichte mit ein und markiert den Aufbruch in eine neue Ära. Die erste Konzert­hälfte wird von den scheidenden und aktuellen Mitgliedern zusammen bestritten, nach der Pause ist dann das neu besetzte Artemis Quartett allein zu erleben. Auf dem Programm stehen Brahms’ erstes Streichsextett, eine Sextettbearbeitung von Alban Bergs Klaviersonate und, nach der Pause, Smetanas erstes Streichquartett. Das Brahms-Sextett versinnbildlicht dabei den Neubeginn, kennzeichnet das Werk doch den Anfang des kammermusikalischen Schaffens des Komponisten. Mit Heime Müllers Bearbeitung von Bergs Klaviersonate erinnert sich das Ensemble an sein einstiges Gründungsmitglied. So wird aus Jubiläum, Abschied und Neuanfang ein Kammermusik­fest – und Feste müssen bekanntlich gefeiert werden.

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