Mit seinem zweiten großen Roman „Der Spieler“ gelang Fjodor Dostojewski in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein einprägsames und bisweilen grotesk-komisches Stück Literatur, das den Verlust von Existenz, Persönlichkeit und Liebe durch die Spielsucht am Roulette-Tisch beschreibt. 1914 nahm sich Sergej Prokofjew des Stoffs an und adaptierte ihn innerhalb von nur drei Jahren und ohne die Hilfe eines Librettisten für die Musiktheaterbühne. Doch es dauerte noch einmal zwölf Jahre, bis 1929 die erste große Oper des Komponisten ihre Uraufführung feierte.
Für die diesjährigen Salzburger Festspiele hat Regisseur Peter Sellars das Opernjuwel neu inszeniert. Im fiktiven Kurort Roulettenberg also steuert die vergnügungssüchtige, vermeintlich feine Gesellschaft auf ihr wirtschaftliches und moralisches Ende zu. Das Personal: ein hoch verschuldeter General auf der Suche nach einer Ehefrau, begleitet von seiner Tochter, ein betrügender Adeliger, eine Französin, die das große Geld wittert und ein selbstverliebter Hauslehrer.
Auf der Bühne sind neben Peixin Chen in der Rolle des Generals die litauische Sopranistin Asmik Grigorian als seine Tochter, Sean Panikkar als Hauslehrer sowie Violeta Urmana als Antonida Wassiljewna Tarassewitschewa zu erleben. Den adeligen Marquis singt Juan Francisco Gatell. Es spielen die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Timur Zangiev.
3sat zeigt im Rahmen seines Festspielsommers heute Abend ab 20:15 Uhr die Neuinszenierung von Prokofjews „Der Spieler“ im TV.
concerti-Tipp:
Prokofjew: Der Spieler
Sa. 24.8., 20:15 Uhr
3sat